Rückschau 2013

Vom 10. - 10.2013 fand sich eine kleine Schar zum ersten Herbstkurs für Gitarristen in der Pfarrscheune zu Netzelkow ein. Dies soll ein kleiner Bericht sein; für die Teilnehmer zur Erinnerung, für Interessenten ein kleiner Einblick, was sie bei uns zu erwarten haben.

Die idyllisch am Deich gelegene Pfarrscheune hat sich als Ideal erwiesen, da wir dort mit viel Ruhe ungestört unserer Arbeit nachgehen konnten. Die Vormittage begannen mit einer zweistündigen Yoga-Einheit, gefolgt von einem gemütlichen Frühstück. Entspannt und gestärkt ging es bis zum Mittag in die erste Gitarrenlektion. Nach selbstgekochtem Essen und diversen Aktivitäten fanden wir uns zur zweiten Gitarreneinheit ein um mit einer weiteren Yogastunde den Arbeitstag zu beschließen. Hiermit nicht genug wurde am Abend musiziert: Bach, Kunst der Fuge und Domeniconi erklangen neben schönen Gruppenimprovisationen bei dem einen oder anderen Kaltgetränk, bzw. Ingwertee. Nicht zuletzt die Vertonung schöner grausamer Grimms Märchen löste allenthalben viel Freude aus.

Dass die Gruppenimprovisation noch im Abendprogramm Raum einnahm war nicht geplant. Eigentlich war sie nur als Modus für die gitarristischen Gruppensitzungen vorgesehen, was auch gut funktionierte. Dies hat mir gezeigt, was das eigentliche Thema unseres Kurses hätte sein können. Sicherlich war „Griffbrettsystematik“ als Kursbeschreibung völlig korrekt. Es zeigte sich aber, dass auch diese Techniken (ganz grob: diatonisches Material durch die Griffbrettbrille betrachtet) nur ein, wenn auch wichtiger Teil, unserer Suche nach Ausdrucksmöglichkeiten sind, unabhängig davon, in welcher Weise wir zukünftig zu musizieren gedenken. So fand sich in der Gruppenimprovisation das (im doppelten Sinne) spielerische Entdecken von Ausdruck gleichberechtigt neben einfachen diatonischen Übungen.

Unsere Yoga-Praktik schloss hier den Kreis. Sie konnte gleichfalls als prototypisches Üben im allgemeinen Sinne, als auch als konkrete Schulung von Körper und Geist gesehen werden. Die unmittelbaren Effekte sind frappierend. Ich für meinen Teil habe selten mit so einem wohligen Gefühl den Tag beginnen können, geistig klar und aufgeräumt, körperlich erfrischt wie nach einer physiotherapeutischen Sitzung. Kein Wunder, dass die Kursleitung gut gelaunt mit einigen Albernheiten den Teilnehmer vor dies und jenes Rätsel stellen konnte.

Großartig war der Mittwoch Nachmittag, an dem wir gemeinsam die Einsamkeit unendlicher Weite des Strandes jenseits von Karlshagen suchten. Mit einigem Geschick konnten Verletzungen beim Boomerangwerfen verhindert werden.

Alles in allem eine ganz tolle Woche, voller Musik und Gitarre. Und dem ganzen übrigen Rest.

Herzlichen Dank an die Teilnehmer.

Christoph Bley

Tagesablauf
Garten
Küchendienst
Kneipp
Notation + Bier
Christian und Christoph